Wie entsteht die Angst des Fliegens ?

Angst ist etwas völlig Natürliches

Wie auch der Schmerz hat sie entwicklungsgenetisch gesehen eine lebenserhaltende und schützende Funktion.
In Bruchteilen von Sekunden bereitet sie den Organismus darauf vor, sich mit einer erlebten Bedrohung auseinanderzusetzen. Seit Urzeiten bedient sie sich dabei verschiedener Reaktionen wie dem Kampf, der Flucht oder der völligen Aufgabe. Wir verstehen heute Angst als ein Phänomen, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen.

Die meisten Betroffenen gehören der Altersgruppe 31 bis 45 Jahre an. Vermutlich ist die allgemeine Stressbelastung bei ihnen am Größten. Aber auch ältere Menschen, Jugendliche und Kinder leiden unter dieser Phobie.

Die Flugangst basiert in den meisten Fällen auf offenen Fragen und einem sogenannten Kontrollverlust der Betroffenen während des Fluges. Offene Fragen wie: „Kann das Flugzeug überhaupt abheben? Was passiert, wenn plötzlich ein Triebwerk ausfällt oder gleich zwei? Wie findet der Pilot seinen Weg von Frankfurt nach New York? Was bedeutet dieses und jenes Geräusch? Ob das alles normal ist?“ All diese Fragen führen zu einem Unwohlsein, dass sich bei jedem anders zeigt. 

Auch die Luft birgt für Flugängstliche viele Tücken. Wir sehen nichts, dafür spüren wir umso mehr das rasche Aufsteigen und schnelle Sinken bei Turbolenzen. Gewitter, Blitze und Nebel, in dem man gar nichts mehr sehen kann und die Orientierung zu verlieren glaubt, steigern das Niveau der Erregung. Der erdgebundene Mensch fühlt sich in dem gasförmigen Aggregatszustand nicht heimisch. Ihm ist der Boden unter den Füßen weggezogen worden, und er hängt im wahrsten Sinne des Wortes in der Luft.  
Hinter Flugangst kann sich auch ein tiefliegender persönlicher Konflikt verbergen. Vordergründig steht dann die Flugangst für ein ungelöstes Problem. Das kann dann zu Fragen führen wie: “Macht der Pilot denn alles richtig?“, "Wenn ich im Cockpit neben dem Piloten sitze, würde mir das helfen?“, oder „Die Tragflächen wackeln so stark, dass sie gleich abbrechen werden“.


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